Metallbildhauer – Johannes L. M. Koch
10. August 2008 - 19. September 2008
Die Bedingungen des menschlichen Lebens, die conditio humana, ist, was Johannes L.M. Koch in seinen Werken interessiert. In stilisierten Figuren, die an archaische Zeichnungen erinnern, drückt Koch sein Nachdenken aus. Der Wert des Menschen, gefasst in eine Skulptur, die an eine Personenwaage erinnert, stellt uns, wenn wir den Mut haben sie zu betreten, vor eine Aussage über uns.
Die Beziehung zweier Menschen, Nähe und Unerreichbarkeit, ausgedrückt in einer fast unverschämt einfachen, jedoch provozierenden Geste, als kleines Modell vorgestellt. Gerade die Fotografien seiner Arbeiten, Skulpturen von bis zu 15 m Höhe, die nie in die Galerie gepasst hätten, machen deutlich was Koch will. Seine Arbeiten stellen sich nicht in den Vordergrund, verdecken nichts. Sie sind, wie er sagt, Zeichnungen im Raum. Die Arbeiten und der sie umgebende Raum kommunizieren miteinander. So ist es für Koch auch schwer, Arbeiten in Galerieräumen zu präsentieren. Hier fehlt die Interaktion von Landschaft und Werk, die Bewegung des Betrachters in der Landschaft und um das Werk herum.
Was macht ein Segelmast in einer Landschaft, nur im Mastkorb eine Figur, die nach dem Ufer, dem rettenden Land Ausschau hält? Warum schweben da Figuren in luftiger Höhe, die nicht landen können, in der Schwebe bleiben? Oder Figuren, die sich wie zum Löschen Eimer weiterreichen, jedoch weder Ausgangspunkt noch Ziel haben, die spiegelgleich sind?
Da erzählt uns einer was über uns, mit den einfachsten Mitteln. Gestaltet, mit einem Material, das auf jeder Baustelle Verwendung findet, das nichts außergewöhnliches, nichts wertvolles hat. Gestaltet Werke, an denen keine Bearbeitung stattgefunden zu haben scheint, keine Spuren eines handwerklichen Schaffens abzulesen sind. Mit seinen Skulpturen formuliert Koch eine neue, außergewöhnliche Haltung zur modernen Skulptur. Er setzt einen Akzent in der Landschaft der Kunst und nimmt die Betrachter seiner Werke sehr ernst, wirft ihnen nichts vor die Füße sondern nimmt sie mit auf seine Reise der Überlegungen.